<Sammlung Rosengart, Luzern, 1999–2002

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Das Gebäude der Sammlung Rosengart war bis zum Jahr 2000 der Zentralschweizer Sitz der Nationalbank. Von 1923 bis 1924 nach den Plänen des Zürcher Stadtbaumeisters Hermann Herter errichtet, repräsentiert der zentral an der Pilatusstrasse gelegene Solitärbau in seiner neuklassizistischen Formensprache Massivität und Strenge. Angela Rosengart, die Stifterin der Sammlung, erwarb das zum Verkauf stehende Gebäude und initiierte die behutsame Renovation des Baudenkmals und die Erschliessung der Bankräume für eine dauerhafte Präsentation ihrer Sammlung.

Mit mehr als dreihundert Werken des Impressionismus und der klassischen Moderne ist die Sammlung Rosengart eine der bedeutendsten Kunstsammlungen Europas. Grösse und Lage des Bankgebäudes wie auch die Anordnung der Räume und die Sicherheit entsprachen ideal den Wünschen der Sammlerin. Wesentliche Intentionen der Erschliessung waren daher ebenso die Erhaltung der originalen Substanz und die Anpassung an die neue Funktion als Museum. Entstanden sind klassische White Cubes mit Tageslicht für die Gemälde im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss und geschützte Kabinette im Untergeschoss, in denen Werke auf Papier präsentiert werden. Die renovierten Räume verleugnen nicht die historische Gestaltung, sind aber für ihre neue Bestimmung optimal verwandelt: Die ehemalige Bank mit ihren Hallen und Tresorräumen steht nun für die Bewahrung des Kunstschatzes und für das Engagement der Stifterin.

Das Erdgeschoss ist ausschliesslich dem Œuvre Pablo Picassos gewidmet. Eine Folge von Räumen mit changierendem Seitenlicht führt an den vier Seiten des Hauses entlang und bildet in Umkehrung der ursprünglichen Erschliessungswege einen Rundgang um die ehemalige Schalterhalle herum, um am Ende in dieser zu münden. Einzelne wandhohe Öffnungen geben den Blick durch das Geschoss frei. Sie schaffen ein Gleichgewicht zwischen den peripheren Raumsequenzen und dem gesamten Geschoss. Es entstehen räumliche Systeme, die sich überlagern: Die ausgestellten Objekte können einzeln und in der Zusammenschau gelesen werden. Die Räume mit den Werkgruppen des Impressionismus und der klassischen Moderne im ersten Obergeschoss konzentrieren sich ebenfalls um eine zentrale Halle. Das einstige Sitzungszimmer ist in seiner originalen Fassung erhalten und steht den Besuchern während des Rundgangs zur Erholung offen.

Das Untergeschoss, wo früher die Tresore standen, gehört ganz Paul Klee. Für die über 120 Arbeiten auf Papier wurde ein Kontinuum aus drei Schauräumen entwickelt, welches das einzelne Blatt in den Zusammenhang des ganzen Zyklus setzt. Die niedrige Deckenhöhe und das aus England importierte historische Industrieparkett verleihen der Ausstellung Kabinettcharakter, durch den die kleinformatigen Werke zur Geltung kommen. Kunstlicht gewährleistet den optimalen Schutz der empfindlichen Arbeiten.
Die neue Bestimmung des Gebäudes ist aussen ablesbar: Grosse, in Goldbronze gemalte Lettern sind einem ornamentlosen Fries eingeschrieben, der wie ein Schriftband unter dem Gurtgesims des Sockelgeschosses entlangläuft. Auf jeder Fassadenseite endet oder beginnt die Zeile mit dem Namen der Sammlung, jeweils in einer anderen Sprache, gefolgt oder angeführt von Namen der in der Sammlung vertretenen Künstler.

Datum: 1999—2002
Auftraggeber: Stiftung Rosengart
Ort: Pilatusstrasse, Luzern, Schweiz
Bruttogeschossfläche (BGF): 1.253 m²
Programm: Foyer, Austellungsräume
Lichtplaner: Ove Arup & Partners
Gestaltung Fasssadenfries: Peter Suter

Diener 0771-ROS Collection-Rosengart Lucerne P5919-0303
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Diener 0771-ROS Collection-Rosengart Lucerne P5919-0300
Diener 0771-ROS Collection-Rosengart Lucerne P5919-0486
Diener 0771-ROS Collection-Rosengart Lucerne P5919-0485
Diener 0771-ROS Collection-Rosengart Lucerne P5919-0306
Diener 0771-ROS Collection-Rosengart Lucerne 771ROS 1B
Diener 0771-ROS Collection-Rosengart Lucerne 771ROS GF
Diener 0771-ROS Collection-Rosengart Lucerne 771ROS 1F