Im nächsten Transformationsschritt des Areals sollen die Juristische Fakultät und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Basel angesiedelt werden.
Sie sollen zusammen mit der bereits vorhandenen Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW und mit der in Planung befindlichen Hochschule für Wirtschaft FHNW auf dem Dreispitz einenHochschul-Cluster definieren. Der Studienperimeter umfasst den Bereich des heutigen Parkhauses Ruchfeld sowie den angrenzenden Ideenperimeter im Bereich der Genua-Strasse im Quartier Ruchfeld.
Ideenperimeter
Die städtebauliche Disposition im Ideenperimeter ermöglicht unterschiedlichste Transformationsszenarien. Es sind vier autonome Felder vorgesehen, welche von den bestehenden Eigentumsverhältnissen und den charakteristischen Bestandsbauten ausgehen.
Universität und Zirkusschule SCCB
An der Schnittstelle werden die Felder mit Hochhäusern verdichtet. Um die Verschattung zu begrenzen und zu reduzieren, beschränkt sich die Studie auf ein Hochhaus und bleibt ansonsten unter der Traufhöhe von 30 Metern. Die Universität erhält mit einem Ensemble von Solitärbauten eine neue, markante Silhouette an der Frankfurtstrasse. Vom Schaulager bis zum Kunsthaus Baselland spannen die Neubauten einen neuen Stadtraum auf und werden von einer Abfolge unterschiedlich geprägter Aussenräume begleitet. Die ehemaligen Gleisanlagen entwickeln eine stadträumliche und landschaftliche Qualität. Es entsteht eine baumartige Figur, die im Süden gebündelt ist und sich nach Norden verästelt.
Zur besseren Vernetzung mit der Umgebung ist eine zweite Passerelle zu den Meriangärten vorgesehen. Die Verbindung nach Süden zu den Schulen wird aufgewertet. Zur inneren Vernetzung wird die Struktur der Gleisfelder aufgegriffen und weitergeführt. Diese bilden als verwilderte Gleisachsen mit Pionierpflanzen wie Kiefern und Birken die Grundstruktur des Freiraums. Das alte Stellwerk wird als Café oder Kindertagesstätte weiter genutzt.
Gegenüber dem Kunsthaus Baselland im Norden entsteht zusammen mit der bestehenden TransBona-Halle (ehemals BonaTrans-Logistik) und einem neuen Gewerbehaus ein kleinmassstäbliches «Pleinair Atrium», das vielfältig bespielt werden kann. Die Universität erhält ein repräsentatives Gebäude entlang der Frankfurtstrasse mit einer Loggia zum Universitätsplatz. Im Mittelpunkt des Fakultätsgebäudes steht die Bibliothek im Piano Nobile mit dem zweigeschossigen Lesesaal. Gegenüber befindet sich ein Haus mit einem offenen Erdgeschoss sowie Wohnungen und Ateliers für Studierende in den Obergeschossen. Der von einem Baldachin überspannte Platz dient als Ort der Begegnung für Veranstaltungen im Freien.
Das Zentrum bildet das SCCB mit einem Konglomerat von Hallen, die zwischen den verschiedenen Richtungen des Bestandes vermitteln. Mit ihren leichten, transluzenten
Fassaden erinnern sie an festliche Bauten. Der angrenzende Wohnturm und das Wohnhaus Studentenwohnheim ergänzen den Reigen der Solitäre entlang der Frankfurtstrasse.
Datum: 2021-2022
Ort: Dreispitz, Basel
Auftraggeber: Cristoph Merian Stiftung / Swiss Prime Site Immobilien AG
Programm: Masterplan, Neuer regenerierter Bezirk mit gemischter Nutzung
Bruttogeschossfläche: 46.653 m²
Landschaftarchitekt: Vogt Landschaftsarchitekten, Zurich
Bauingenieur: Schnetzer Puskas Ingenieur AG
Verkehrsplaner: IBV Hüsler AG
Klimaingenieur: Geo Partner AG