Der Ahornpark Zug im Quartier Guthirt ist ein innerstädtisches Gebiet in Zug, das über einen mittel- bis langfristigen Zeitrahmen hinweg baulich weiterentwickelt und verdichtet werden soll. Es grenzt an das hochverdichtete "Tech-Cluster" der Urban Assets Zug AG. Gemäss dem kantonalen Richtplan ist der Bereich einem Verdichtungsgebiet mit einer erhöhten Ausnutzung von 3.5 zugeordnet. Entlang der Industriestrasse ist die Hochhauszone I festgelegt, entlang der Baarerstrasse Hochhauszone III, was Gebäudehöhen von maximal 50 m bzw. 60 m (80 m) ermöglicht.
Die Stadt Zug hat im Rahmen eines Masterplans "Industriestrasse Nord" die übergeordneten Vorgaben aus dem kantonalen Richtplan und dem Hochhausreglement überprüfen lassen. Dieser Masterplan umfasste neben dem Ahornpark auch einen weiteren Bereich nördlich des Zugoramas und skizzierte das Potenzial für Gebäudevolumen sowie mögliche Hochhausstandorte. Im April 2021 beschloss der Stadtrat, den südlichen Bereich unter dem Namen "Geviert Ahornpark" als eigenständiges Areal zu betrachten und von den Grundeigentümern gemeinsam beauftragt weiterzuentwickeln. Eine gemeinsame Strategie soll gefunden werden.
Westlich der Baarerstrasse dominieren hochwertige Wohn- und Geschäftsbauten das Bild, während östlich des Technologieclusters von Zug sowohl grossflächige Gebäude als auch einzelne Wohnhäuser zu finden sind. Ein offenes Netz von orthogonalen Freiräumen, durchzogen von einem unterirdischen Bach, soll zu einem grossen Grünraum zwischen der Baarerstrasse und der Industriestrasse werden und das neue Beziehungsgefüge des Ahornparks mit seiner Umgebung prägen.
Die Transformation des Ahornparks basiert auf Bestandbauten und dem vorhandenen Landschaftsraum, insbesondere dem Bach, der im neuen zentralen Park eingebettet ist. Dies ermöglicht eine schrittweise Entwicklung des Areals und verhindert eine isolierte Neugestaltung. Die Auseinandersetzung mit dem Bestand bietet ökologisches und städtebauliches Potenzial und fördert ein Bewusstsein für die Gegenwart und die besondere Identität des Ortes.
Durch die Erweiterung und Fortführung der Solitärbauten entsteht eine Collage aus Neu- und Altbauten, die als eine einzigartige Gebäude- und Freiraumkomposition wirkt. Der Erhalt und die Erweiterung der wesentlichen Bestandsbauten sowie die Einführung einer städtischen Durchmischung mit gewerblichen und öffentlichen Nutzungen schaffen attraktiven neuen vielfältigen Wohn- und Arbeitsraum. Es entsteht eine durchgängige Kontinuität der Landschaft, indem sowohl die natürliche als auch die bereits vorhandene gebaute Umgebung berücksichtigt werden, um die Erfahrung jedes Gebäudes in seinem Kontext zu verankern.
Die für alle zugänglichen Frei- und Grünräume schaffen Platz für Spiel, Erholung und Langsamverkehr. Der ans Tageslicht geholte Bach und die entsiegelten Flächen geben dem Ahornpark ein naturnahes Gesicht. Mit den Flächenreserven werden eine Gesamtdichte von AZ 2.74 und ein Wohnanteil von 86 Prozent erreicht.
Datum: 2022
Ort: Zug, Schweiz
Auftraggeber: Stadt Zug Immobilien
Programm: Neues gemischt genutztes Quartier, Erweiterung bestehender Gebäude
Bruttogeschossfläche: 23.051 m2
Landschaftarchitekt: Bryum GmbH
Bauingenieur: Schnetzer Puskas Ingenieur AG
Energiekonzept: Lemon Consult AG