<Îlot B2, Lyon Confluence, 2015–2021, Wettbewerb 1. Preis

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Lyon Confluence, die Halbinsel am Zusammenfluss von Saône und Rhone, die früher mehrheitlich von Grossmärkten besetzt war, ist in grundlegender Veränderung begriffen. Im Gestaltungsplan für den südlichen Teil der Halbinsel (Herzog & de Meuron) wird die alte Lyoner Blockstruktur aufgenommen.  Mit dem Entwurf und der Ausführung des fünfteiligen Blocks «B2» wurden Diener & Diener zusammen mit Clément Vergely architectes, Lyon, und Joud Vergely Beaudoin architectes, Lausanne, beauftragt. Diener & Diener zeichneten für die Architektur des Studentenwohnheims («B2.04») und das neunstöckige Gebäude an der Esplanade François Mitterand («B2.03»), verantwortlich.

Letzteres, ein Wohn- und Geschäftshaus, liegt dem neuen Hafenbecken an der Saône und dem Park der Esplanade François Mitterand gegenüber, was ihm eine besondere Stellung verschafft. Seine Höhe (R+8) hebt es aus den anderen Häusern heraus. Im Entwurf wird die prominente Lage durch einen monumentalen Ausdruck unterstrichen. Zweigeschossige Säulen aus Beton tragen auf den zwei langen Seiten des Gebäudes umlaufend Balkone, die gleichermassen zwischen die Wohnungen und Büros und die Strasse gespannt sind. Die Positionen der vorgefertigten, plastisch geformten Stützen innerhalb des regelmässigen Rasters sind unterschiedlich, als würden sie tanzen. Zwischen den Säulen befinden sich leichte Brüstungen aus verdrehten Stahlbändern. Dahinter können das verputzte Mauerwerk und die Fenstertüren durchscheinen, ohne das Spiel der Stützen zu stören.

Zwei grosszügige Treppenhäuser, die an bürgerliche Wohnhäuser erinnern, erschliessen die Geschosse. Im Erdgeschoss liegen Restaurants. Die Büros im ersten und die Wohnungen im zweiten bis zum achten Obergeschoss sind frei auf den von den Fassadenmauern und von den Stützen getragenen Geschossplatten angeordnet. Dem Vorschlag, auf ein neuntes Obergeschoss zu verzichten und stattdessen die lichte Höhe der Wohnungen auf 2,85 m zu erhöhen, stimmte der Bauherr zu. Die Wohnungen können durch diese Planung flexibler in Büros umgewandelt werden oder umgekehrt.

Die Fassaden des Blocks nehmen Variationen von Öffnungen an, vom Gitter («B2.03») bis zur durchbrochenen Wand, die historischen Themen im Stadtgewebe von Lyon. Auch das Haus für das Studentenwohnen («B2.04») an der 120, Rue Delandine, ist mit präzisen Kanten auf die Strasse ausgerichtet. Ein fein geaderter Natursteinsockel dunkler Tönung verleiht dem Gebäude innerhalb des Gevierts eine eigene Prägung. Die Gemeinschaftsbereiche sind zur Kreuzung Rue Jacqueline und Roland de Pury orientiert. Während die Struktur des Gebäudes auf der Stapelung gleichartiger Räume aufbaut, erlaubt das Spiel der Öffnungen eine andere Lesart des Inneren des Gebäudes. Der Takt und die Bewegung der Fenster betonen die unterschiedliche Widmung der Innenräume, die der Privatsphäre, der Gemeinschaft und dem Arbeiten gewidmet sind.

Wettbewerb: 1. Preis
Datum: 2015 – 2021
Bauherr: OGIC, Lyon
Nutzer: «B2.03»: Privat; «B2.04»: SACVEL und CROUS, Lyon
Ort: Esplanade François Mitterrand und 120, Rue Delandine
Programm: «B2.03»: Handel EG+UG, Büro OG1+ OG2, Wohnen OG2-OG8, 1.5 Zi-, 2.5 Zi.-, 3.5 Zi.-, 4.5 Zi.- und 5.5 Zi- Wohnungen, Tiefgarage UG; «B2.04»: Studentenwohnen
Geschossfläche GF: «B2.03» Oberirdisch: 4‘951.4 m2, «B2.04» Oberirdisch: 2'060.1 m2, Tiefgarage (unter gesamtem Block): 2‘408 m2
Zusammenarbeit: mit Clément Vergély architectes, Lyon, und Joud Vergely Beaudoin architectes, Lausanne
Landschaftsarchitektur: Michel Desvigne, Paris
Tragwerk: BATISERF, Grenoble
Planungskoordination HLKSE: SCOPING, Villeurbanne
Fachplanung HLK: SCOPING, Villeurbanne
Fachplanung Sanitär: SCOPING, Villeurbanne
Fachplanung Elektro: SCOPING, Villeurbanne
Brandschutzplanung: SOCOTEC, Lyon
Nachhaltigkeit: «B2.03» Reversibilität 50% von Wohnen zu Büro

1 PROJECT 1200PX
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