<Parc du Hamoir, Ukkel, 2009–2011

Der 'Parc du Hamoir', ein 1,5 ha grosses Grundstück auf einer leichten Anhöhe liegt an der prestigeträchtigen Allee Avenue Hamoir in Ukkel, nahe Brüssel.
Das an die Tendenzen des Brutalismus der 1950er und 1960er Jahre erinnernde fünfgeschossige Gebäude des ehemaligen BASF-Hauptsitzes wurde umgebaut und beherbergt, umgeben von den jahrhundertealten Bäumen, 64 geräumige Wohnungen. Das zuvor halb in die Erde eingegrabenen Sockelgeschoss wurde in ein Eingangsgeschoss umgewandelt und beherbergt die Lobby. Vorhandene Säulen wurden in die Wände integriert und zeichnen noch immer Spuren der vorangegangenen Nutzung des Gebäudes nach. Die architektonische Sprache bedient sich verschiedenfarbiger Marmorverkleidungen und Pflanzengeometrien.

Unter Berücksichtigung der vorhandenen Treppen und Aufzüge wurden in die bestehende Struktur mehrere Eingänge und mehrere Hallen eingeschrieben, die eine "rue intérieure" bilden. So konnten innerhalb des Hauses Adressen geschaffen werden, die der typischen Länge der alten Korridore entgegenwirken. 

Die aussen charakteristische Horizontalität der Büroflügel findet durch die Loggien erneute Betonung, die sich über die gesamte Länge des Gebäudes erstrecken. Die vertikale Staffelung des Baus bleibt erhalten. Damit spiegelt sich die Transformation der Nutzung in der Aussenerscheinung zurückhaltend.

Die Wohnungen verfügen über je mindestens 30 m² der hölzernen Decks, die der Fassade vorgelagert sind. Die konvexen und konkaven Formen der Loggien ergeben eine Bewegung, die die horizontalen Linien bricht. In den polierten Oberflächen der mit Granit verkleideten Wände und in den grossen Fenstern spiegeln sich die Bäume. Die Grenze zwischen Innen-und Aussenbereich wird verwischt, was in der Wahrnehmung des Wohnhauses zur engen Beziehung mit der Landschaft führt. Der Kontrast zwischen den dunkeln Farben und den golden glänzenden Geländern ist von eleganter Wirkung. Die Details zur Unterstützung der Privatsphäre der Bewohner wurden sorgfältig durchdacht, in technischer Hinsicht - zum Beispiel durch die verstärkte Schallisolierung - als auch in ästhetischer Hinsicht. Gegenüber dem obersten Geschoss mit 6 Wohnungen sind die Etagen in 12 Wohnungen gegliedert. Die Gliederung des Volumens durch die Wohnungswände sind aussen unsichtbar. Bereits das Umbaukonzept sah für alle Wohnungen die Qualitäten vor, die sonst eigentlich nur die obersten Penthäuser haben, und zum Gefühl von Grosszügigkeit und Weite beitragen: Freiräume, die die Nähe des Gartens vermitteln und Wohnräume, die vollständig in die Baumkronen eingebettet sind oder über ihnen schweben.

In der heutigen Fassung des Parks sollte er als Umgebung des Wohnhauses weder zerteilt noch beziehungslos zu den Wohnungen sein. Er wurde um einzelne Gärten erweitert, die einen natürlichen Übergang zwischen dem Wohnbereich auf der einen und dem kollektiv genutzten Park auf der anderen Seite bilden. Für die Gestaltung waren Vogt Landschaftsarchitekten verantwortlich.